Rittersteine im Pfälzerwald
Als Rittersteine werden Marken aus Sandstein bezeichnet, die im Pfälzerwald, einem Mittelgebirge in Rheinland-Pfalz, mit eingemeißelten Inschriften auf geschichtlich oder naturkundlich bemerkenswerte Örtlichkeiten hinweisen. Teilweise wurden zu diesem Zweck eigens Findlinge aufgestellt, teilweise auch vor Ort vorhandene Felsen oder Mauern genutzt, um die Informationen anzubringen. Kennzeichen der Rittersteine sind ein kurzer Text samt dem Kürzel „PWV“ für den Pfälzerwald-Verein, der die Steine aufstellt und betreut. Benannt sind sie nach Forstdirektor Karl Albrecht von Ritter († 1917), dem Gründungsvorsitzenden des PWV, der sich Anfang des 20. Jahrhunderts um die Aufstellung verdient machte.
Historie:
Im Jahre 1908 folgte der PWV der Anregung von Prof. Daniel Häberle, im Pfälzerwald Steinmarken aufzustellen, um bemerkenswerte Örtlichkeiten zu kennzeichnen. Weil Forstdirektor von Ritter das Projekt förderte und die meisten Standorte vorschlug, beschloss die Mitgliederversammlung des PWV 1912, die Steine nach ihm „Rittersteine“ zu nennen.
Bis 1914 wurden über 200 Rittersteine als „steinerne Geschichtsschreibung des Pfälzerwaldes“ aufgestellt. 1916 erschien erstmals ein gedrucktes Verzeichnis mit 144 Standorten. Angesichts der wirtschaftlichen Probleme nach dem Ersten Weltkrieg gerieten die Rittersteine in Vergessenheit. Von 1930 bis 1950 versuchte Emil Ohler († 1959), die alten Steinmarken wiederzufinden und – unter Einschluss neu hinzugekommener Steine – eine aktualisierte Liste zu erstellen. 1954 erhielt Ohler das Bundesverdienstkreuz am Bande.
Nach Ohlers Tod führte Karl Becker die Arbeit bis 1966 weiter, dann drohte die Erinnerung erneut zu verblassen. Deshalb beauftragte der PWV Walter Eitelmann († 2009), alles erreichbare Wissen rund um die Rittersteine und die von ihnen markierten Objekte und Ereignisse zu sammeln und vor dem vollständigen Vergessen zu bewahren. Bis 1972 war Eitelmann zu Fuß im Pfälzerwald unterwegs, um Objekte zu suchen, zu restaurieren und heimatkundige Zeitzeugen zu befragen. Ergebnis von Eitelmanns Arbeit war das Buch Rittersteine im Pfälzerwald, in dem das ermittelte Wissen zu jedem einzelnen Ritterstein zusammengetragen ist und das inzwischen in 5. Auflage vorliegt.
Das Buch gliedert die Steinmarken nach folgenden Gesichtspunkten:
- Orientierungspunkte
- Untergegangene Siedlungen
- Kriegsschauplätze und Schanzen, Begebenheiten und Legenden
- Holzwirtschaft und Holzflößerei
- Forst- und Jagdbetrieb
- Viehwirtschaft und Wolfsplage
- Industrien im Pfälzerwald
- Ehrungen von Persönlichkeiten
In den 1990er Jahren übernahm Erhard Rohe (+ verstorben 2012), 1980 zum ersten hauptamtlichen Geschäftsführer des PWV bestellt, die Betreuung der Rittersteine, seit 2000 Klaus Frölich aus Kaiserslautern, der von 2003-2012 stellvertretender Hauptvorsitzender des Pfälzerwald-Vereins war. Jährlich investiert der Pfälzerwald-Verein bis zu 5.000€ in die Pflege und Instandhaltung seiner „steinernen Geschichtsschreibung“.
Heute existieren – je nach Quelle – 306 oder 307 Rittersteine. Erhard Rohe nennt fünf weitere Steine, die bei verschiedenen Baumaßnahmen verschwunden sind. Neuaufstellungen sind wegen des Pflegeaufwands aus Kostengründen nicht geplant. In aktuellen Wanderkarten sind die Standorte zum größten Teil eingezeichnet.
- hier ein Link auf mehr INFOS: https://de.wikipedia.org/ wiki/Liste_der_Rittersteine
- weitere Infos im Netz: https://www.kuladig.de/Objektansicht/SWB-275641
Rittersteine 001 bis 100
Rittersteine 101 bis 200
Rittersteine 201 bis 300
Rittersteine 301 bis 306
weitere Informationen gerne über mich oder den PWV (Pfälzerwaldverein). Die Datei aller Koordinaten (Wegpunkte) z.B. für ein Garmin Navigationsgerät kann ich gerne zur Verfügung stellen.